05.12.2022
Wie bei jedem Qualitäts–Netzwerk–Treffen gehört der erste Abend der Veranstaltung der internen Kommunikation. Die Wiedersehensfreude in Umkirch bei Freiburg bei unserem Fördermitglied Saint-Gobain Weber war groß.
Pünktlich um 19 Uhr begrüßte im Namen des Gastgebers Günter Fischer die trotz einer neuen COVID-19 Welle sehr zahlreich gekommenen Teilnehmer. Kurz und prägnant schilderte er für alle den Tagungsablauf und machte auf die Sicherheitsvorschriften von Saint-Gobain Weber am Produktionsstandort Merdingen aufmerksam. Er schloss seine Ausführungen mit dem Hinweis, dass jeder Tagungsteilnehmer am nächsten Morgen einen COVID-19 Selbsttest durchführen muss. Die dafür erforderlichen Tests verteilten Rolf Weder, Verkaufsleiter Fliesen und Bodensysteme und Jean-Pierre Bildstein, Key-Accont-Manager Estrichsysteme.
Franz Singhammer, Vorstandsvorsitzender von QV-Fussboden, bedankte sich beim Fördermitglied Saint-Gobain Weber für die Einladung zu diesem informativen und zukunftsweisenden Workshop und für die Einladung zum Abendessen.
Bis spät in den Abend hinein konnte man die Teilnehmer bei ihren Gesprächen beobachten. Nach dem gemeinsamen Frühstück im Hotel ging es am nächsten Morgen um 8:15 Uhr im Konvoi nach Merdingen zur Saint-Gobain Weber Akademie, wo wir bereits von Günter Fischer und seinem Team erwartet wurden.
Kein Foto könnte bildhafter die Situation zum Vortrag von Fabian Glanz, Singhammer Bodensysteme beschreiben als dieser Schnappschuss, den ein guter Freund nahezu gleichzeitig am Toblacher See in Südtirol geschossen hat. Warum? Ganz einfach, weil viele Handwerksbetriebe bei dem Versuch der Digitalisierung durch entweder falsche Beratung oder falsche Handhabung - im wahrsten Sinne des Wortes - baden gegangen sind.
Je tiefer wir in den See von Informationen einsteigen, je mehr lose Teile werden aufgewirbelt und verdecken somit die Sicht auf das Wesentliche.
Jeder Betrieb muss während der Prozessumstellung durch das Nadelöhr am Ende des digitalen Kommunikationsweges, will heißen, wir müssen am Ende die Doppelbelegführung beenden und der EDV ein mehr an Vertrauen schenken. Und last but not least wäre dieses Foto ohne die Umstellung auf digitale Fotographie niemals so schnell bei uns in Merdingen gewesen.
Fabian Glanz, der seine Bachelorarbeit zu genau diesem Thema geschrieben hat, begann seinen informativen Vortrag mit dem Abholen und dem Einbinden der Teilnehmer. Kein überflüssiges Fachchinesisch, sonder klar verständliche Worte. Kein wenig glaubhaftes Zukunftsgelaber, sondern glasklare Anweisungen, Abläufe und Datenstrukturen in der Gegenwartssprache. Fabian, was soviel bedeutet wie „der Edle“, sprach faszinierend und überzeugend zugleich. Es war in dem Hörsaal der SGW Akademie so still, dass man das Fallen einer Feder wohl gehört hätte. Herzerfrischend und Mut machend zugleich war der Sprachstil des noch jungen EDV Spezialisten. Mit leicht verständlich und nachvollziehbaren Grafiken beschrieb er:
- Wie ein solches Projekt angegangen werden muß
- Auf welche Details die Beteiligten Wert legen sollten
- Und wie die Schritte der Umsetzung Step by Step geplant und vor allem umgesetzt werden müssen.
Die nachfolgende Grafik zeigt im Detail auf,s was bei der Umsetzung besonders geachtet werden muss.
Und wenn wir die gezeigte Grafik gedanklich auf den Kopf stellen, dann sind wir mit ein wenig Fantasie wieder beim Einstiegsfoto vom Toblacher See.
Fabian Glanz lief in seinem 30 minütigen Plädoyer zur Hochform auf. Er machte jeden im Hörsaal der Saint-Gobain Weber Akademie nicht nur zum aufmerksamen Zuhörer. Mehr noch, sie hingen förmlich als Mittäter an den Lippen des bayrischen EDV-Kommisars.
Sanft und dennoch überzeugend mitreißend zugleich glänzte der EDV Akademiker mit handwerksgerechten Wissensdosen und praktikablen Lösungsansätzen und Anwendungsbeispielen. Wie gut die Arbeit des QV Vorstandsvorsitzenden Franz Singhammer im Vorfeld war - er hat gemeinsam mit seinem Sohn Tobias den engagierten EDV-Spezialisten in sein Unternehmen geholt - zeigte sich in der Zeitaufsplittung von 30 Minuten Vortrag und 30 Minuten Fragezeit, denn diese wurde von den aufmerksamen Zuhörern voll ausgenützt. Die vielen Fragen konnten von Fabian Glanz alle erschöpfend beantwortet werden. Die Details jedoch verbleiben wie immer beim Qualitätsnetzwerk Fussboden und sind nur für die Insider bestimmt.
Franz Singhammer dankte Fabian Glanz für diesen bildhaften Spaziergang durch die digitale Zukunft des Handwerks. Er überreichte ihm als Dankeschön ein Weinpräsent. Das Redaktionsteam von Creafloor Forum wird dieses Projekt weiter verfolgen und Fabian Glanz an seinem Arbeitsplatz in Rimsting/Chiemsee besuchen und für Sie, die Leser des Magazins, interviewen. Nach einer kurzen Kaffeepause - die immer noch viel Diskussionsstoff zum vorherigen Thema bot, folgte der zweite Schulungsbaustein der QV-Cheftage 2022.
Der Saint-Gobain Weber Slogan „we care“ bekommt gerade beim Thema Zementfliesestrich eine doppelte Bedeutung. Das Thema ist uns wichtig und deshalb kümmern wir uns gemeinsam mit unseren Partnern im Handwerk darum, dass dieses Produktsystem in Zukunft, ähnlich wie bereits in Frankreich, an Bedeutung gewinnt. Um alle Sichtweisen, Argumente und Ideen in der Zukunft einzubinden, haben wir eine neue und aktuelle Methode der Diskussions.- und Meinungsfindung angewendet, das WORLD CAFE.
Im Vorfeld der Tagung wurden drei unterschiedliche Interessensgruppen gebildet.
- Die Befürworter und Fans in der Gruppe 1 (Rot)
- Diejenigen, die diesem Projekt mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen und es daher eher kritisch beleuchten, sind in der Gruppe 2 (Grün)
- Und die Gruppe 3 (Blau), beschäftigt sich intensiv mit der Zukunft des Estrichs, will heißen, sie sucht nach Alternativen, die bis dato noch nicht im Fokus unseres Denkens stehen.
Jeder Teilnehmer wurde von der Geschäftstelle interviewt und gleichzeitig befragt in welcher Gruppe er tätig sein möchte.
Günter Fischer gab eine kurze Einweisung in den Ablauf und die WORLD CAFE eigenen Regeln.
Danach startenden die drei Gruppen mit Ihren Gesprächsleitern Jean-Pierre Bildstein (Rote Gruppe), Günter Fischer (Grüne Gruppe) und Rolf Weder (Blaue Gruppe Gruppe) in Ihren Besprechungsraum.
Sofort entfachten in den Klassenzimmern des WORLD CAFE heiße Diskussionen. Die Ideen und Meinungsbeiträge sprudelten nur so aus den Teilnehmern heraus. Die Gesprächsleiter hatten alle Hände voll zu tun um die Beiträge zu ordnen und zu notieren. So wurde sichergestellt, dass keiner dieser Schätze verloren geht.
Diszipliniert und voll im Zeitplan konnten dann die Gesprächsleiter die Ergebnisse der einzelnen Gruppen vortragen. Günter Fischer zeigte sich sichtlich überrascht, wieviel wertvolles Gedankengut, sprich Ideenkapital, in so kurzer Zeit an den Horizont der Wahrnehmung befördert wurde. Wie immer bei QV-internen Veranstaltungen bleiben diese intern gehobenen Schätze in der Schatzkammer des jeweiligen Fördermitgliedes. Diese Kernthese unseres Leitbildes wird uns auch in Zukunft vor allzu schnellen Kopierern schützen.
Nach der Mittagspause, die von Saint-Gobain Weber mit wirklich leckeren Speisen garniert wurde, ging es mit dem Vorstand Technik, Herrn Bertram Abert, Schlag auf Schlag in medias res.
Präzise und auf den Punkt gebracht führte er die Tagungsteilnehmer durch eine Vielzahl von geänderten beziehungsweise ergänzten Formulierungen und Sachverhalten. Wer nicht so schnell mitschreiben konnte, wie der technisch sehr versierte Badener die Einzelheiten erläuterte, kann im Mitgliederbereich unserer Homepage alles detailliert noch einmal nachlesen. Bertram Abert wird das in Merdingen gezeigte in eine neue Architekten-Info fassen, die dann allen Baubeteiligten Architekten, Planern und Ingenieuren zur Verfügung gestellt wird.
Franz Singhammer dankte Bertram Abert mit einem leckeren Tropfen für seine lebendigen Redebeitrag.
Zum Schluss der Cheftage folgte wie immer die Mitgliederversammlung des Qualitätsnetzwerkes. Franz Singhammer begrüßte die Teilnehmer – 66% betrug die aktuelle Teilnehmerquote – mit den Worten: Ich bin in vielen Vereinen Mitglied, was aber hier an Informationsqualität und Dokumentation geboten wird, übertrifft immer wieder meine Erwartungen und ist beispielgebend zugleich.
Der Jahresrückblick war mehr Einblick in die interessante Zukunft als eine Betrachtung der doch für viele von uns langweiligen Analyse der Vergangenheit. Im Fokus stehen 2023 die Mitarbeiter, vom Auszubildenden bis hin zur Führungskraft.
Nur wenn es uns gelingt, weiter aktiv Lust zu machen auf Boden, werden wir sowohl bei den Fachkräften wie auch bei unseren Auftraggebern, sprich Kunden, Erfolge erzielen.
Noch immer wissen viele Marktteilnehmer nicht, dass der Handwerksmeister dem akademischem Grad Bachelor gleichgestellt ist.
So hat der im Handwerk Schaffende einen beruflich qualifizierten Abschluss und gleichzeitig die Chance zum weiteren Master Studium in einer Vielzahl von Studienfächern. Diesen Trumpf des Handwerks müssen wir in Zukunft viel stärker in die Köpfe der Menschen bringen.
Nach dem Bericht über die Finanzen, die trotz stark gestiegenen Preisen wiederum in einem ausgeglichenen Budget für 2023 endeten, wurde auf Antrag der Rechnungsprüferin Hildegard Viesel der gesamte Vorstand entlastet und im nachfolgenden Wahlgang einstimmig und ohne Enthaltung für eine weitere Amtszeit wieder gewählt.
Die QV-Cheftage 2023 finden im nächsten Jahr im Wonnemonat Mai bei unserem Fördermitglied Sika in Stuttgart statt.
Pünktlich um 15 Uhr beendete Vorstandsvorsitzender Franz Singhammer die Tagung, bedankte sich bei den Mitstreitern mit einem Weinpräsent und wünschte allen Teilnehmern einen stau- und unfallfreien Nachhauseweg so wie einen erfolgreichen Herbst.